Erinnerungen an Jena
Hamburger Künstler und Berliner Autorin präsentieren Werke in Galerie
Jena (OTZ/ulm). Einen „Blick zurück auf Jena“ wirft die Ausstellung des Hamburger Künstlers Heiner * Studt ab Freitag, dem 14. Mai, um 14 Uhr in der Jenaer Galerie Huber und Treff.
Studt verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Saalestadt, bevor er 1961 in den Westen ging. Trotz innerer Opposition zum Staat habe er in Jena künstlerische Förderung erfahren. Der Lehrer an der Oberschule am Anger, Achim Heidemann, hat ihm z.B. in seiner Wohnung seine Diasammlung der Kunst der Moderne gezeigt. „Das war fast schon staatsfeindliche Zersetzungsarbeit“, erinnert sich Studt. Heidemann wird am Dienstag, 18. Mai, um 19 Uhr, ein Werkstattgespräch mit seinem ehemaligen Schüler moderieren.
Studts präsentierte Werke setzen sich mit seiner Heimat und ihren Veränderungen auseinander. Sie zeigen Orte aus seiner frühen Kindheit, aber auch den Intershop-Turm während der Sanierung im Jahr 2000. Seien die großformatigen Druckgrafiken vom Turm noch eher düster, greife er bei den 2004 entstandenen Kindheitserinnerungen in die grelle Farbpalette, sagt Studt.
Für Sonntag, den 16. Mai, hat der Künstler die Berliner Schriftstellerin Renate Feyl in die Galerie eingeladen. Wie er hat auch die Autorin ihre frühen Jahre in Jena verlebt. Feyl liest ab 17 Uhr aus ihrem 1992 erschienen Roman „Ausharren im Paradies“.
Als Studt vor zwei Jahren das Buch in die Hände fiel, war er „sofort begeistert“. „Ein literarisches Denkmal meiner Heimatstadt für die Zeit der späten 40er bis Anfang der 60er Jahre“, urteilt er heute. Er hält das Werk für einen Schlüsselroman, durch den sich ältere Jenenser bestimmt an so manche Persönlichkeit und Affäre erinnern dürften.
*im Original fälschlich: Heino